Four more years – maybe not

Es ist geschafft: Barack Obama wurde für weitere vier Jahre im Präsidenten-Amt bestätigt. Und wir sind stolz, dass wir dazu (für Romney-Begeisterte: zum Wahlkampf im Allgemeinen) beigetragen haben! Den Election Day verbrachten wir einmal mehr im hart umkämpften New Hampshire. Zu gewinnen gab es für die Kandidierenden zwar nur 4 Elektorenstimmen, aber das Rennen war einfach zu knapp, der Ausgang ungewiss. So kam es, dass wir zusammen mit anderen Obama-Helfern bis nach dem Eindunkeln an Türen von registrierten Demokraten klopften und sie daran erinnerten, heute auch wirklich an die Urne zu pilgern. Und abwimmeln liessen wir uns nicht: Wenn sie noch nicht gewählt hatten, war unsere Antwort „Okay, so we will be checking in with you again later“.

Allerdings musste man – je nach Stadt – einiges auf sich nehmen, um seine Stimme auch wirklich abgeben zu können. Während die Bewohner von Cambridge nur einige Minuten vor den Wahllokalen warten mussten, war Somerville anscheinend vom Ansturm der Wähler überrascht. Nachbarn erzählten, sie hätten über zwei Stunden anstehen müssen. Und ausgerechnet an diesem Morgen war es eisig kalt. Immerhin einen guten Aspekt hatte es also, dass wir selber nicht wählen durften. Am Abend verfolgten wir natürlich live am TV, wie die Stimmen ausgezählt wurden und die Staaten nach und nach Farbe annahmen. Nach langem Warten und am frühen Morgen um 1.30 Uhr war es dann soweit: Mitt gestand seine Niederlage ein, und Barack genoss das Bad in der Menge. Four more years! Wir wurden übrigens zum Wahlkampf interviewt!

Natürlich beschäftigt uns aber nicht nur die Politik, sondern auch das Wetter. Zentrale Beobachtung: Boston ist so viel sonniger als Zürich! Auch im Herbst ist der Himmel meistens blau. Innerhalb weniger Stunden fegt dafür auch schon mal ein Schneesturm über die Stadt – der Allrad-Antrieb des Toyotas hat sich schon bewährt, die „all year round“ tires aber eher weniger (uns graut vor einem schneereichen Winter).

Schnell wechselt hier übrigens nicht nur das Wetter. Mein Arbeitgeber eröffnete kürzlich, dass die Firma verkauft und von einem Mitstreiter übernommen würde. Das wäre ja schon genug Neues. Der Zeithorizont? Zwei Wochen! Treffen mit dem neuen Chef? Am nächsten Tag! Besichtigung des neuen Büros? Am übernächsten Tag! Undenkbar in der Schweiz. Aber ist es klar: Ohne Arbeitsverträge lässt sich das in ein paar Tagen durchziehen. Glücklicherweise dürfen wir alle weiterarbeiten und bekommen noch vor Thanksgiving neue „Offer Letters“. Und nein, einen Arbeitsvertrag gibt’s immer noch nicht. Four more years? Eher nicht, denn der neue Boss und das neue Team sind einfach nicht gleich toll wie bisher.