Das Auswandern – praktische Tipps

Nun sollen wir uns also plötzlich mit dem Auswandern beschäftigen. Nachdem wir bis jetzt immer nur „Goodbye Deutschland“ im Fernsehen angeschaut – und oft mitgelitten, aber meistens auch gelacht – haben, sind wir nun also selber dran. Was gilt es alles zu beachten? Hier sammeln wir unsere Erfahrungen, vorläufig alphabetisch sortiert. Und ständig werden es mehr – es lohnt sich also, immer wieder vorbei zu schauen. Zu welchen Themen möchtet Ihr mehr erfahren? Meldet Euch im Forum; wir freuen uns über Vorschläge und Anregungen.

AHV (CH)

Wer sich in der Schweiz abmeldet und in die USA umzieht kann sich freiwillig bei der AHV versichern lassen. Einzige Voraussetzung: man muss während mindestens 5 Jahren (also vor der Auswanderung) angemeldet gewesen sein. Weitere Informationen und ein PDF zur Anmeldung gibt’s hier: http://www.bsv.admin.ch/themen/ahv/00018/00571/index.html?lang=de

Arbeiten in den USA

Vor der eigentlichen Auswanderung haben wir uns schon viele Gedanken rund um’s Arbeiten in den USA gemacht. Wir hatten eigentlich keine Ahnung, was genau auf uns zukommt: Kollegen und Bekannte von uns, die sich ebenfalls im Land aufhalten, waren entweder „nur“ Studenten oder in irgend einer Form für eine Schweizerische oder Deutsche Firma tätig. Die meisten davon übrigens mit einem entsprechend angenehmen Arbeitsvertrag, Ferienanspruch und natürlich Gehalt. Doch es ist ganz anders. Und soviel vorweg: erstellt Euch ein Linkedin-Profil!  Weiter lesen…

Autokauf und Versicherungen

Natürlich sind die USA ein Autoland und es ist entsprechend einfach, ein Auto zu kaufen – naja, nicht wirklich. Gebrauchtwagen über Private zu ersteigern ist wirklich keine grosse Sache. Kelly’s Bluebook anschauen, den aktuellen Wert ermitteln, Craigslist anwerfen und Probefahren. Gekauft ist dann schnell. Doch wirklich weiterbringen tut einen das nicht – denn wir möchten unser Auto finanzieren, um die Credit History zu verbessern. Weiter lesen…

Banken und Konten in der CH

Mit dem Gewinnen der Greencard wird man automatisch steuerpflichtig in den USA. Den Schweizer Banken gefällt das erstmal gar nicht. Die Zürcher Kantonalbank war so „not amused“, dass es unklar war, ob wir überhaupt weiterhin Kunden bei der ZKB sein dürfen. Vorläufig dürfen wir bleiben; jedoch mussten wir sämtliche Wertschriften verkaufen oder auch sog. „Fonds-Sparpläne“ aufheben. Wichtig ist ausserdem, dass die meisten Banken KEINEN Zugriff per Online-Banking aus den USA erlauben. Das heisst also konkret, dass man aus den USA nicht mehr auf sein eigenes Vermögen zugreifen kann. Einzige Möglichkeit: Jemandem eine Vollmacht ausstellen oder das Geld auf eine Bank in den USA transferieren. Die Vollmacht vereinfacht zudem den schriftlichen Verkehr mit der Bank, da nach wie vor eine Schweizer Adresse vorhanden ist.

Alternativ könnte man natürlich einfach eine Adressänderung durchführen (z.B. zu den Eltern) und dann nicht weiter kommunizieren, dass man nun in den USA unterwegs ist…

Banken und Konten in den USA

In den USA lässt sich erst mit der Social Security Karte (SSC) ein Konto eröffnen – dann aber umso einfacher. Versucht also nach der Aktivierung der Greencard erst gar nicht, alles gleich zu erledigen. Erst nach ca. 2 Wochen ist man als Immigrant im System erfasst und kann dann die SSN bestellen; und dann weitermachen.

Überraschenderweise hatten wir aber bei Wells Fargo doch Erfolg. Obwohl nur einer von uns die Greencarrd erhalten hatte (und wir beide zu diesem Zeitpunkt über keine SSN verfügten), konnten wir da problemlos ein Konto eröffnen. Wir mussten allerdings Briefumschläge mitbringen (!) die an unsere Adresse in den USA gesendet wurden („proof of address“, also ein Beweis, dass wir wirklich in den USA „leben“) und eine oder zwei bestehende Kreditkarten präsentieren (also aus der CH) – anscheinend macht uns kreditwürdiger. Auf jeden Fall haben wir gleich unsere Instant-Debit-Cards erhalten… Nur eine Kreditkarte war nicht möglich, dafür mussten wir zuerst Geld auf das Konto überweisen. Wir sind gespannt, wie es weitergeht.

Mehr zum Thema auch in unserem Forum.

Budget für die Auswanderung

Immer wieder werden wir gefragt, wieviel Geld wir für die Auswanderung ausgegeben haben. Das ist sehr schwierig zu sagen. Trotzdem hier ein Versuch (wird immer wieder ergänzt). Weiter lesen…

Credit History

Die ominöse Credit History wird einem spätestens dann begegnen, wenn man in den USA einen Vertrag abschliessen will. Beispiele sind Kreditkarten, Versicherungen, Abos für Mobiltelefone, Autofinanzierungen oder Hauskredite. Alle diese Verträge werden drei verschiedenen Credit Büros gemeldet und verzeichnet. Ihr werdet dann also als Person mit Eurer finanziellen Vergangenheit verknüpft. Der Witz: Je grösser und länger die Liste, desto besser. Schulden machen ist also „gut“. Aber nur so lange, wie man die ausstehenden Kredite auch regelmässig abbezahlt. Weiter lesen…

Ein umfangreicher Erstratgeber

[Partner – Info] In der großen Aufregung geht einem schnell der Blick für die Details abhanden. Der Ratgeber von uShip „Erfolgreich in die USA umziehen“ enthält neben umfangreichen und detaillierten Informationen auch eine übersichtliche Checkliste, damit dem Unterfangen „Umzug in die USA“ nichts mehr im Wege steht und die Aufregung in ganzen Zügen genossen werden kann. Weiter lesen…

Krankenkasse und Unfallversicherung

Grundsätzlich gibt es auch nach „Obamacare“ Firmen, die keine Krankenkassendeckung anbieten – weil sie einfach zu klein sind. Wir sind beide über einen unserer Arbeitgeber versichert – in einem HMO-Modell. Wir bezahlen pro Monat knapp 250 Dollar, der Arbeitgeber trägt ganze 850 Dollar pro Monat zu den Kosten bei – wir sind also im teuersten Krankensystem der Welt günstiger versichert, als in der Schweiz. Wenn das nicht klappt bieten viele Europäische Krankenkassen eine Deckung an. Aufgrund der viel höheren Spitalkosten lohnt es sich deshalb auf jeden Fall, lieber zweimal nachzufragen ob die Deckung über die CH-Krankenkasse noch besteht oder ob Anpassungen nötig sind.

Die Amerikaner unterscheiden nicht zwischen Krankheiten und Unfällen, die Deckung ist immer über die Krankenkasse gegeben. Ausnahmen sind Unfälle mit dem Auto, wo allenfalls die Autoversicherung für die „Schäden“ aufkommen muss – es geht aber „nur“ darum, dass die verschiedenen Versicherer untereinander ausmachen, wer wie viel bezahlen muss.

Praktische Links:

  • Sucht ihr einen Parkplatz und mögt nicht 40 $ oder mehr dafür pro Nacht bezahlen? Dann schaut Euch diese Seite an – wirklich cool! http://www.parkatmyhouse.com/us/ 
  • Wer nicht im Hotel übernachten will, findet vielleicht hier eine passende Unterkunft: airbnb.com
  • Welche Dokumente muss man haben und welche Formulare ausfüllen, damit man in die USA einreisen darf? Die Antwort gibts hier.
  • Welche Esswaren darf man bei der Einreise in die USA mitbringen, welche sind verboten? US Customs and Border Protection kennt die Antwort.

Steuern

Das Steuersystem in den USA ist verhältnismässig einfach gestaltet. Die einzige Pflicht: Jährlich das Einkommen zu deklarieren – auch wenn man sich im Ausland bzw. in der Schweiz aufhält. Die amerikanische Steuerbehörde IRS zeigt wenig Verständnis für Vergessliche; Will man sich also eine Menge Ärger ersparen muss man unbedingt diese Erklärung ausfüllen und einreichen.

Wenn man (noch) in der Schweiz wohnhaft ist und eine Greencard besitzt, ist man steuerpflichtig in der Schweiz und in den USA, man musst also zwei Steuererkläungen ausfüllen. Effektiv zahlen muss man – je nach Einkommen – aber in den USA nicht: man zahlt im Land, in dem man wohnt, normal Steuern, im anderen Land nur noch die Differenz. Und die ist bei nicht so hohem Einkommen sehr klein.

Lebst und verdient man hingegen in den USA, musst man nur in den USA Steuern zahlen: Die Schweiz will nur Steuern auf Geld, welches in der Schweiz erarbeitet wurde.

Unabhängig von der eigentlichen Steuererklärung muss man sämtliche ausländischen Bankkonten deklarieren, im sog. „Report of Foreign Bank and Financial Accounts (FBAR)“, jeweils bis im Juni des folgenden Jahres.

Telefonieren nach Europa (VOIP)

Zur Zeit reisen wir oft zwischen der Schweiz und den USA hin und her. Problematisch dabei ist natürlich, dass wir dabei nicht immer überall erreichbar sind; ausser natürlich auf dem Mobiltelefon. Das ist aber eher unschön, denn wir müssten dafür in den USA eine CH-Mobilfunknummer verbreiten oder hohe Roaming-Gebühren bezahlen, wenn wir das US-Handy in der Schweiz verwenden möchten (und umgekehrt das CH-Handy in den USA betreiben). Mit VOIP kann man das Problem elegant umgehen und in der Schweiz über eine US-Amerikanische Festnetznummer erreichbar sein; und in den USA Anrufe auf eine Schweizer Nummer entgegennehmen. Eure GesprächspartnerInnen bemerken also gar nicht, wo Ihr Euch gerade aufhaltet. Etwas lästig ist natürlich die Zeitverschiebung. Weiter lesen…

Weiterführende Links und Blogs von Auswanderern:

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