Ferien in Amerika: krank im Hotel, fake-apartments und White Mountains

Von eigentlichen Ferien war bis heute nicht wirklich etwas zu spüren. Am Samstag – einen Tag nach meinem letzten offiziellen Arbeitstag – machten sich erste Halsschmerzen bemerkbar. Und was hilft dagegen besser, als eine Wohnung räumen und putzen zu müssen? Bis in die hinterste Ecke wurde alles gefegt, Bierflaschen, Karton und Dosen korrekt entsorgt, Verbrauchsartikel ersetzt und erst noch ein Stück Schweizer Schokolade für den Nachmieter bereitgestellt. Richtig übel fühlte ich mich dann erst am Abend. Die Nacht im Hotel war entsprechend ungemütlich und wenig entspannend. Schliesslich sollte ich am Tag darauf eine Wohnung in Charlestown besichtigen (ich war noch selten so nervös).

Gepasst hat eigentlich fast alles. Die Wohnung war schön, nicht ganz so hell wie erhofft, mit Blick auf Downtown (!) – vom Balkon aus mit entsprechender körperlicher Verrenkung – und erst noch nette Vermieter. Ich hätte die Wohnung auch haben können; doch die Lage war einfach zu „mühsam“. Ich hätte mindestens 2 Stunden täglich im Auto verbracht. Schweren Herzens musste ich dann doch absagen.

Überhaupt gestaltet sich die Wohnungssuche total ätzend. Die meisten Apartments werden durch real estate agencies vermittelt; die kassieren dann mal eine Monatsmiete für die Vermittlung. Der Rest ist entweder unbrauchbar (trotz toller gefakter Fotos) oder schon lange vergeben. Und die Terminvereinbarung mit den „teuren“ Maklern ist dann noch das Tüpfchen auf dem i – nie erreichbar, kaum zu verstehen oder einfach so oberflächlich, dass es einem graust. Auf jeden Fall werde ich mir noch 3 Apartments vor der Rückreise ansehen. Ansonsten hausen wir dann wohl erstmal in einem „extended stay“.

Trotz Dauerstress‘ habe ich mir schliesslich eben den ersten richtigen Ferientag gegönnt. Wir sind in North Conway nahe der White Mountains, geniessen die Sommerhitze, eine prächtige Aussicht, nostalgische Zugfahrten und leckeres Essen. Es war schon fast zu perfekt; ich ahne schlimmes für morgen. Aber was soll’s, ich habe ja nie behauptet, auswandern wäre einfach.