N-400 – Application for Naturalization

Es ist Neujahr (wir hoffen ihr seid alle gut gerutscht!) – und damit auch schon mehr als 4.5 Jahre her, seit wir die Greencard erhalten haben. Und ja, wir meinen damit die eigentliche Karte (sie ist übrigens wirklich grün, nur um das wieder einmal erwähnt zu haben). Das ist an sich nicht sonderlich aufregend; doch es steckt viel mehr dahinter: nach 57 Monaten könnten wir die Form N-400 ausfüllen, und damit die US Staatsbürgschaft beantragen. Man muss sich das mal vor Augen halten: Ein Land vergibt in der heutigen Zeit in einem Lotterieverfahren permanente Aufenthaltsbewilligungen, und ist danach bereit diese Personen auch noch einzubürgern! Genau solche Dinge sind so faszinierend an den USA. Und wie immer gibt es natürlich auch den krassesten Gegensatz: Donald Trump, der wohl nicht nur die Lotterie unverzüglich einstellen, sondern uns vielleicht auch gleich des Landes verweisen würde…

Ein paar kuriose Fragen aus der Form N-400:

  1. Between March 23, 1933 and May 8, 1945, did you work for or associate in any way (either directly or indirectly) with: The Nazi government of Germany?
  2. Do you owe any overdue Federal, State, or local taxes?
  3. If the law requires it, are you willing to bear arms on behalf of the United States?

Der Antrags-Prozess ist ziemlich klar strukturiert und falsch machen kann man eigentlich nicht viel. Formular ausfüllen (tricky: sie wollen wissen, wann wir genau im Land waren – jeder Trip ins Ausland muss aufgelistet werden) und dann heisst’s: büffeln! Man muss nämlich einen Test bestehen, und der ist nicht ohne. Cool, oder?

Und solche Fragen muss man dann am Test beantworten können:

  1. Under our Constitution, some powers belong to the states. What is one power of the states
  2. Before he was President, Eisenhower was a general. What war was he in?
  3. There are four amendments to the Constitution about who can vote. Describe one of them.

Das Formular ist locker machbar; aber die Fragen und Antworten zum Test sind etwas schwieriger (nur schon wegen der Stresssituation; man beantwortet die Fragen mündlich beim Interview). Wenn es Euch interessiert, hier sind alle Testfragen mit Antworten.

Aber sollen wir es wagen und  die Staatsbürgerschaft beantragen? Ist es überhaupt angebracht, diese Frage zu stellen? Wir könnten die Schweizerische weiterhin behalten und wir könnten auch ohne Probleme zurück in die Schweiz ziehen (jederzeit – und, und hier kommt’s, auch jederzeit wieder zurück in die USA auswandern; „verlieren“ kann man nur die Greencard; nicht aber die Staatsbürgerschaft). Allerdings müssten wir von dann an amerikanische Steuern zahlen, egal wo wir wohnen. Wieviel das ist, müssen wir noch herausfinden (stay tuned!). Und wir müssten schwören, im Kriegsfall mit der Schweiz uns auf die Seite der Amerikaner zu schlagen. Können wir das mit unserer helvetischen Seele in Einklang bringen?

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