Zum zweiten Mal heisst es Weihachten feiern in Amerika. Wie gewohnt ohne Familie und ohne langjährige Freunde – dafür mit viel Selbstmitleid 😉 Denn zu dieser Jahreszeit verabschieden sich nicht nur die meisten Amerikaner, sondern auch der grösste Teil der internationalen Community, und fliegt zurück “nach Hause”. Übrig bleiben die einsamen hartgesottenen Auswanderer, die sich selber und allen anderen beweisen, dass mit gutem Essen, neu gefundenen Freunden und nicht wenig Alkohol dieses Fest trotzdem ganz schön sein kann. Ganz nach der Beschreibung auf urbandictonary.com:
“A way of experiencing grief, in which you spend your time feeling sorry for yourself and whining endlessly about how crappy your life is.” (es lohnt sich, die ganze Definition hier zu lesen!)
Nach Thanksgiving war der 25. Dezember übrigens der zweite Tag, an dem das Land stillsteht – nur CVS und Walgreens hatten als einzige Geschäfte noch geöffnet. Ganz ungewohnt, aber auch wunderbar gemütlich. Und jetzt? Jetzt warten wir erstmal ab, bis wir den Rutsch ins neue Jahr ebenfalls überstanden haben. Unsere beiden Arbeitgeber haben uns entweder ganz frei gegeben (ha, das gibt dann schon ganze 3 Wochen Ferien pro Jahr!), oder sind mit “working from home” einverstanden. Was wollen wir auch anderes machen, denn trotz Schneemangels ist es eisig kalt, und wir finden immer wieder neue Ritzen in unserem 100%igen Holzhäuschen, die für ein bisschen Frische sorgen.
Wir sind gespannt was das neue Jahr so bringen wird. Vorsätze gibt es keine, das haben wir aufgegeben – zu unberechenbar ist das Auswanderer-Leben! Wir hoffen auf ein bisschen mehr geniessen (alles ist organisiert: Banken, Versicherungen, Auto, Katze, Wohnung…), ein bisschen mehr reisen (in Amerika!), viel Besuch (der aber etwas gleichmässiger über’s Jahr verteilt ist als dieses Jahr) und die eine oder andere Käselieferung aus der Schweiz…