Wow, es geht also auch anders: Der Sommer ist da! Und zwar noch immer, obwohl schon die ersten Blätter abfallen! Es ist warm bis heiss, die Sonne scheint praktisch jeden Tag und geht erst nach 7pm unter.
Der Sommer in Boston ist drückend heiss, so heiss, dass der Vermieter uns eine Klimaanlage ins Wohnzimmer gestellt hat. Und das geht so: Fenster hochschieben, genormte Anlage ins Fenster stellen, hinten mit zwei Schrauben fixieren und dann das Fenster so weit runterschieben bis es bündig mit der Oberkante der Anlage ist. Voila! Wenn’s draussen windet zieht es übrigens auch schon ohne Einschalten durch die Ritzen links, oben und unten. Das kann ja noch heiter werden im Winter.
Wir müssen übrigens unsere Meinung revidieren: Es gibt sehr wohl Jahreszeiten in Boston, nicht nur Winter! Sommer gibt es, und bis jetzt hatten wir auch immer einen schönen Herbst mit der berühmt farbigen “fall foliage”. Hoffentlich auch dieses Jahr!
Obwohl wir hier keinen Arbeitsvertrag haben und die meisten Amerikaner nur 2 Wochen Ferien im Jahr bekommen, sind wir hier in Boston viel liberaler unterwegs als in anderen Regionen der USA. Der zweitgrösste Startup-Hub (nach San Francisco) verfügt über eine junge, lebendige und flexible Arbeitskultur. Hier gibt es zum Beispiel vielerorts keine fixe Ferienregelung: So lange man seinen Job gut erledigt, kann man auch mal frei nehmen, am Morgen erstmal noch einen Kaffee trinken gehen oder am Abend früh zum Apéro. In diesem Jahr ging’s deshalb über längere Wochenenden in die Yellowstone und Grand Teton Nationalparks, nach Miami und nach San Francisco. Die Dimensionen dieses Landes beeindrucken uns immer wieder: Der Flug nach Salt Lake City dauerte ganze 5.5 Stunden (nur etwas weniger als die Reise nach Zürich!).
Ansonsten ist der Alltag längst eingekehrt – und wir sind daran, ihn etwas “aufzupeppen”: Das erste, hässliche Auto wurde ersetzt (durch jenes welches wir schon immer haben wollten, aber wegen fehlender Credit-History nicht finanzieren konnten), das zusammengewürfelte Geschirr und Besteck kommt bald raus, und die Wohnung wird besser möbliert. Oder vielleicht finden wir sogar eine bessere, schönere? Nochmals einen Winter in dieser lottrigen Holzhütte zu verbringen ist nicht die schönste Aussicht…