Sommer in New England

Wow, nach unglaublichen Wochen kehrt langsam aber sicher etwas Ruhe ein. Naja, nicht wirklich, aber wir arbeiten daran. Der Umzug in die neue Wohnung war ein voller Erfolg: ganz amerikanisch bei Yelp einen coolen discount gefunden (2 riesige Männer, oben ohne, grosser Truck, für zwei Stunden – für 99 Dollar). Wir hatten uns geschworen, nie mehr so viele Dinge zu besitzen wie in der Schweiz, und wir waren erfolgreich: Nach knapp anderthalb Stunden war der Umzug fertig. Die neue Wohnung ist nicht mehr ganz so modern (hallo braune Holzrahmen) und leider ohne Spülmaschine und Mikrowelle (dass es das noch gibt) – dafür mit neuem, riesigen Kühlschrank und neuem Gasherd. Wir fühlen uns sehr wohl, trotz der Autowaschanlage im Dauerbetrieb und trotz der Landlords, die im oberen Stock wohnen (wir dürfen den 20-Burger-Patty-grossen Grill mitbenutzen). Sogar die Katze hat sich gut eingelebt.

Während meine Arbeitskollegen nach erfolgreichem Tag meistens noch zum Bier (oder eher: Drinks und Whiskey) gehen, heisst es bei uns: Besuch unterhalten. Nahtlos ging es von den Eltern (ganze 21 Nächte) über zu einem Basler Professor (4 Nächte), dann zur Schwester mitsamt Freundin (6 Nächte), einem kurzen Zwischenstopp mit Freunden (2 Nächte) und jetzt unserem besten Freund und Trauzeuge (14 Nächte). Zeit zum Blog schreiben bleibt da einfach keine! Auf der positiven Seite ist neben tollen Gesprächen vor allem die Tatsache, dass wir nun die Gegend wirklich gut kennen gelernt, die nettesten Pubs entdeckt und die hippsten Shops entdeckt haben.

Ach ja, daneben beschäftigen wir uns noch mit Schweizer Administration: Krankenkassen kündigen, Pässe verlängern, Wohnung nach der Untermiete ganz abgeben, Möbel einstellen lassen und natürlich den Flug buchen: Nach etwas über einem Jahr geht es für eine ganze Woche in die Schweiz! Das ist krass, immerhin haben wir hier – ganz amerikanisch – pro Jahr nur grad 2 Wochen Ferien.

Der Alltag hat uns schon soweit eingeholt, dass wir fast nicht mehr merken, in den USA zu leben. Zu sehr haben wir uns an alles gewohnt: Englisch zu sprechen, entspannter durch den Alltag zu gehen, mit weniger Perfektionismus auszukommen, mit wirren Formularen umzugehen und immer wieder Neues zu entdecken. Wir sind endlich richtig angekommen!

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