Von der Bäckerin bzw. vom Supporter zum Millionär: Tellerwäscher-Karrieren sind gestartet

Wir haben es geschafft: wir sind angekommen. So richtig. Es hat sich so etwas wie Alltag eingeschlichen. Was es dafür gebraucht hat? Knapp 4 Monate Zeit, sehr viel Energie, fast gleich viel Geld, unglaubliche Flexibilität und Ausdauer. Obwohl es gefährlich ist zu vergleichen, machen wir es trotzdem.

Die Wohnung in Zürich war ein Traum. Hier ist’s auch schön, aber eisig kalt (wozu isolieren wenn man heizen kann) und ringhörig (keine Details dazu). Der Chor in der Schweiz war hervorragend gut – hier war das Niveau kläglich; es heisst also: weitersuchen. Die Pilates- und Konditionstrainings an der Uni und der ETH waren 1A. Hier vielleicht auch, leider haben wir nicht genügend Geld, um uns ein Abo zu gönnen. George Clooney servierte uns jahrelang perfekten Kaffee. In den USA übernimmt diesen Teil Penelope Cruz (wow!) – wegen Budgetmangels hat sie uns aber bis jetzt noch nicht bedient.

Ja, das mit dem Geld ist so eine Sache: Sparkonten können wir definitiv keine füttern. Doch sind wir stolze Besitzer eines Bankkontos, haben vier verschiedene Kreditkarten und sind sogar redliche Schuldner eines Auto-Kredits. Was für ein (un)gutes Gefühl.

In Zürich bewegten wir uns im bekannten Umfeld. Dank Boston haben wir schon zig neue, spannende und auch herzliche Bekanntschaften geschlossen. Wir waren noch nie „sozial aktiver“. Wie alle sind wir eingewandert – ja gut wir geben es zu, als erste Generation können wir noch nicht wirklich mitreden – und fühlen uns willkommen. Wir werden von Freundschaftsanfragen auf Facebook überhäuft und auf Linkedin für unsere Fähigkeiten „endorsed“.

Ob wir reich werden, können wir noch nicht beurteilen. Mit mehr als dem gesetzlichen Mindestlohn (zzgl. Trinkgeld und offeriertem Lunch) arbeiten wir aber hart daran.